Ganz neu im Content Marketing? Keine Bange, das wird schon. Mit den folgenden Schritten erstellst du eine fundierte Strategie und wirst bald zum Content-Profi.
Wer sich als Selbständiger, Dienstleister oder Kleinunternehmer zum ersten Mal mit Content Marketing befasst, fragt sich wahrscheinlich schnell: Wo soll ich bloß anfangen?
Die wichtigste Regel vorab: Nicht verzetteln! Zwei, drei starke Kanäle bringen zu Beginn mehr als wenn man auf allen Social-Media-Hochzeiten gleichzeitig tanzen will.
Bevor wir starten, ein Blick auf den Begriff an sich – was ist eine Content-Strategie?
Einfach gesagt, ein Wegweiser, der zeigt, welche Schritte nötig sind, um ein konkretes Ziel mit dem Veröffentlichen von Inhalten zu erreichen. Eine Content-Strategie gibt außerdem einen Überblick über die Faktoren, die beeinflussend wirken können.
Kernelemente einer Content-Strategie sind demnach die Ziele, die Zielgruppe, die Analyse des IST-Zustandes, die Kanäle sowie die Maßnahmen. Als weitere Komponenten kommen im zweiten Schritt die geplanten Mediatypen sowie der Themen- und Redaktionsplan dazu.
Doch der Reihe nach …
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Mit Hilfe von W-Fragen erstellen Sie Ihre individuelle Strategie spielend leicht.
#1 – FÜR WEN?
Deine Wunschkunden hast du bereits definiert? Prima, dann weißt du auch, welche Interessen diese haben und wo sie sich informieren. Falls du noch unsicher bist, kannst du die Anleitung zum Erstellen von Personas nutzen.
Wirf doch auch mal einen Blick in die Mediadaten relevanter Magazine, dort bekommt man einen guten Eindruck, welche Themen zu wem passen.
#2 – WAS?
Als nächster Schritt folgt die Bestandsaufnahme: Sind eigene Inhalte sind vorhanden? Falls ja, wo und in welcher Form (Blog oder Social Media)? Welche Beiträge/Themen laufen gut?
Wertvolle Hinweise zu passenden Themen bringt die Analyse, was Wettbewerber veröffentlichen. Welche Themen werden besonders häufig geteilt oder diskutiert? Gibt es Elemente, die man adaptieren könnte? Oder lässt sich das Thema unter einem anderen Aspekt betrachten?
Was die eigene Zielgruppe am meisten bewegt, findet man zum einen mit einer Online-Recherche heraus oder – noch besser – mit einer Umfrage oder persönlichen Interviews. Gerade, wenn man bei bestimmten Punkten gezielt nachhaken kann, kommen die wahren Wünsche, Beweggründe oder Probleme heraus.
Die meisten Leute antworten zum Beispiel zuerst oft mit „keine Zeit“. Fragt man weiter, was denn wäre, wenn sie genug Zeit hätten, stellt sich heraus, dass die eigentliche Hürde woanders liegt. Dass sie nämlich nicht wissen, wo sie anfangen sollen.
Eine weitere gute Quelle, um herauszufinden, was potenzielle Leser wollen, sind Buchrezensionen auf Amazon und Co. Manche Rezensenten schreiben sehr ausführlich, was ihnen gefällt und welche Punkte sie vermissen.
#3 – WARUM?
Noch bevor der erste Artikel auf dem Blog veröffentlicht oder als Post in die Welt getwittert wird, sollte klar sein, warum du das das alles machst?
Willst du deinen Umsatz steigern oder mehr Follower auf Social Media? Sollen mehr Besucher auf die Website kommen oder mehr Nutzer bei Instagram interagieren? Konkrete, messbare Ziele helfen dabei, sich thematisch nicht zu verzetteln. Und zeigen auch sehr genau, welche Inhalte eventuell optimiert werden müssen.
Was genau möchtest du mit den Inhalten erreichen – und warum? Ein Viertel mehr Website-Besucher in den nächsten sechs Monaten, um die Buchungen um fünf Prozent zu steigern – das wäre ein Ziel, das motiviert. Und klar messbar ist.
#4 – WIE & WO?
Nachdem Ziele und Zielgruppe definiert sind, geht’s an das Produzieren der Inhalte. Diese sollten
– transparent und authentisch sein,
– einen Mehrwert liefern und
– den Dialog mit den Nutzern fördern.
Tonalität, Botschaft und Ansprache variieren dabei stark von Medium zu Medium. Deshalb solltest du zunächst festlegen, auf welchen Kanälen du Texte, Bilder und Videos veröffentlichst – idealerweise da, wo sich die meisten deiner Wunschkunden tummeln. Wo das ist, weißt du aus der Persona-Analyse.
Bewährt haben sich dabei Themencluster. Hier ein Beispiel eines Weingutes, wie das auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen aussehen könnte:
Blog: Artikel „Portwein aus Südafrika: Die süßen Trauben von Calitzdorp“ oder „Portwein aus Südafrika: Aperitif oder Dessertwein?“
Facebook: Fotoalbum mit Bildern vom Weingut oder der Region, 3-4 Einzelfotos auswählen und jeweils mit einem anderen spannenden Aspekt (aus dem Inhalt des Blogs) anteasern
Twitter: einen aktuellen Aufhänger finden (z.B. höhere Nachfrage in Deutschland). Ein Tweet könnte dann in die Richtung gehen wie: „Portwein ist der neue Gin“. Vorsicht: Keine leeren Versprechungen, der angekündigte Aspekt muss im Artikel/auf der Website unbedingt aufgegriffen werden.
Instagram: Stimmungsbilder mit Portwein, z.B. Sonnenuntergang, auf der Terrasse des Weingutes, cool angerichtetes Essen (den leckeren Straußenburger), am Kamin …
Pinterest: Rezept-Pins (mit passenden Weinempfehlungen) oder Reise-Pins (evtl. in Verbindung mit einem neuen Artikel, z.B. Roadtrip auf der 62)
LinkedIn: Blogartikel anteasern, evtl. eine These aufstellen und eine Diskussion zum Thema Port starten. Wenn es passt, ruhig auch mal provokativ à la: Portwein ist out, das trinken doch nur Senioren 😉
You Tube: Video vom Weingut, bei der Lese oder Reisevideo, Verkostung von drei Stilen oder Herkünften im Vergleich
Um den Überblick zu behalten, erleichtern ein Themenplan für fixe Termine/Anlässe sowie ein Redaktionskalender (1-3 Monate Vorlauf) die Arbeit. Das kann ganz einfache Excel-Tabelle sein.
#5 – WANN?
Bevor du deine Beiträge in die Social-Media-Welt schickst, solltest du überlegen, wann Ihre Zielgruppe auf dem jeweiligen Kanal unterwegs ist. Beste Zeiten zum Posten sind ganz allgemein die Mittagspause sowie Pendlerzeiten.
Tipp: Zwischen 8 und 10 Uhr vormittags gibt es etwas weniger Konkurrenz, die Leute sind dennoch immer wieder am Handy. Welche Zeiten die besten sind, muss man anfangs ein wenig ausprobieren.
Für das Publizieren eines Blogartikels ist die Uhrzeit weniger relevant als auf Social Media, wichtig sind die Wochentage. Inhalte, die sich an Geschäftsleute richten, werden eher wochentags gelesen, Lifestyle- oder Reisethemen auch gern am Sonntag. Gute Tage, um Newsletter zu versenden sind Dienstag und Donnerstag.
Nach dem Veröffentlichen ist vor dem Veröffentlichen: Miss regelmäßig den Erfolg. Je nach definiertem Ziel kann das die Anzahl neuer Follower, E-Mail-Abonnenten, Downloads oder Käufe sein. Wichtige Erfolgsfaktoren sind auch Interaktionen und Feedback (positiv/negativ).
Auch das gehört zu einer guten Content-Strategie: optimieren. Teste immer mal wieder andere Inhalte, Formate oder Kanäle.
Und jetzt du – hier ist der Fahrplan für dein Content Marketing zum Download