Sieben einfach umzusetzende Schritte, mit denen du deinen Content planen und ohne Zeitdruck umsetzen kannst – plus gratis Vorlage zum Download.
Fällt es dir schwer, immer wieder gute Themen zu finden und länger als ein paar Wochen im Voraus zu planen? Hast du bisher einfach immer dann gebloggt oder gepostet, wenn es sich ergeben hat? Und dir damit unnötig Stress gemacht, weil dir partout nichts Neues einfallen wollte?
Das geht einfacher: Mit einem Themen- und Redaktionsplan setzt du nicht nur deine Content-Strategie effizient um, sondern sparst auch sehr viel Zeit.
Redaktionsplan für Blog & Social Media: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Hier ist meine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du 52 Wochen mit hochwertigem Inhalt für Website, Blog oder Social Media an nur einem Tag füllst.
Das Wichtigste vorab: Wechsle den Ort. Nimm dir die Zeit für deine Contentplanung möglichst weit weg von Schreibtisch und Computer. Geh in ein Café oder an einen anderen Ort, wo du ungestört arbeiten und deiner Kreativität freien Lauf lassen kannst. Du wirst staunen, wie produktiv du auf diese Art bist.
#1 Plane deinen Content wie ein Regisseur
Stell dir vor, du wärst ein Regisseur, der einen neuen Film plant. Starte mit einer Totalen, einem allgemeinen Thema mit Bezug zu deinem Unternehmen und überlege, wie man dieses über 12 Monate adaptieren könnte. Zoome immer stärker ins Detail – erst vierteljährlich, dann monatlich und wöchentlich, in dem du das Thema herunter brichst.
Der Weitwinkel-Blick zu Beginn kann auf wichtige Branchen-Ereignisse oder Jahrestage lenken, ebenso gut aber auch auf einen neuen Service, ein neues Produkt. Wichtige Veranstaltungen oder Messen.
To do:
Liste mindestens drei solcher Schlüssel-Themen pro Quartal auf.
#2 Nutze Feiertage und Thementage
Wenn die wichtigsten Themen pro Quartal feststehen, finde zwei oder drei passende Jahres- oder Feiertage.
Manche dieser Feiertage mögen auf den ersten Blick lächerlich oder gar unseriös wirken. Mit einem Augenzwinkern lassen sich daraus dennoch oft nette Mini-Geschichten erzählen, die gern geteilt werden.
Ein paar Beispiele als Inspiration:
- Zum internationalen Rosétag (14. August) könntest du einen Typ-Test posten,
- am Tag des Deutschen Bieres (23. April) passen Snackrezepte, die auf die jeweilige Brauart abgestimmt sind;
- zum Ehrentag der Bierdose (gibt es tatsächlich, in den USA am 24. Januar) liefert ein Chicken-on-the-Can (auf der Dose gegrilltes Hähnchen) eine nette Story,
- am „Was-willst-du-trinken-Tag“ präsentierst du deine Getränkekarte mal anders – zum Beispiel verschiedenen Anlässen oder Tageszeiten zugeordnet,
- am World Cocktail Tag (13. Mai) stellst du deine Lieblingsbars oder -restaurants in deiner Region vor.
Unter www.kuriose-feiertage.de findest du jede Menge solcher mehr oder weniger ernst gemeinten Tage.
To do:
Finde mindestens 12 passende Feier- oder Thementage.
#3 Verbinde Fakten mit deinem Unternehmen
„Wusstest-du-schon-Themen“ funktionieren gut in Social Media. Aktuelle Branchenstudien wie die FUR-Reiseanalyse oder Publikationen wie „Das große Buch der Getränke“ sind gute Quellen dafür. Greife pro Beitrag einen Fakt heraus und stelle einen Bezug zu deinem Unternehmen her.
Beispiele:
Wusstest du, dass 2018 erstmals mehr Urlaubsreisen online gebucht wurden als im persönlichen Kontakt? Das eine schließt das andere aber nicht aus. Als freie Reiseberaterin informiere ich dich umfassend und individuell – und biete dir trotzdem die günstigen Onlinekonditionen beim Buchen.
Apropos: Mecklenburg-Vorpommern war 2018 das wichtigste Inlands-Reiseziel der Deutschen. Haben wir gemerkt 🙂 Unser Bauernhof war nicht nur in den Ferien oft bis auf den letzten Platz ausgebucht.
To do:
Finde mindestens 12 passende Fakten. Fun facts sind natürlich auch erlaubt.
#4 Stelle Fragen
Blog-Roundups bringen viel Resonanz. Dabei stellst du mehreren Bloggern oder Meinungsmachern dieselbe Frage und veröffentlichst die Antworten anschließend in einem Artikel – hübsch aufbereitet und zusammengefasst mit deiner eigenen Meinung.
Vorteil: Jeder der Beteiligten wird diesen Artikel auch auf seinen Kanälen verteilen und damit deine Reichweite enorm erhöhen.
Umfragen sind auch auf Social Media sehr beliebt und erhöhen deine Reichweite durch Interaktion. Egal ob du die Umfragefunktion mit vorgegebenen Antworten nutzt oder eine offene Frage stellst. Hier kannst du wunderbar Persönliches von dir einfließen lassen – das ist genau, was Kunden und Fans auch sehen wollen: Wer du bist und was dich antreibt. Plane Umfragen deshalb regelmäßig auf Facebook und/oder in den Instagram-Stories ein.
To do:
Überlege dir mindestens 12 Fragen, die Potenzial für Pro und Kontra haben für Blogartikel. Und weitere 24 Fragen, die sich für Social Media eignen und sehr einfach zu beantworten sind.
In dieser Phase der Themenplanung ist alles erlaubt – außer Zensur. Brainstorme mit dir selbst und schreibe auch die verrücktesten Ideen auf. Nur, weil es auf dem Papier steht, musst du es ja nicht umsetzen.
Voraussetzung, dass diese Aufgabe funktioniert, ist natürlich, dass du genau weißt, was du in diesem Jahr erreichen willst.
#5 Teile die Jahresthemen auf Quartale und Monate
Hast du die Jahresthemen notiert, kommen die einzelnen Quartale dran. Um es so einfach wie möglich zu halten, empfehle ich, jeweils einen oder zwei ausführliche Blogbeiträge pro Monat zu erstellen und diese in Auszügen sowie weiteren Formaten zu verwerten. Das können Fotos, Fotostrecken, Videos, Infografiken, Zitate oder Checklisten sein.
Vorteil: Du benötigst nur eine Liste von maximal sechs Ideen pro Quartal, die zu den bereits ermittelten Themen im Jahresplan passen. Wenn du am Anfang nur einen Blogartikel pro Monat schaffst, ist das völlig in Ordnung. Wichtig ist, kontinuierlich zu veröffentlichen.
#6 Denke an die FAQ und Kundenreise
Hier sind zwei Methoden, wie du diese Ideen findest:
Methode 1:
Erstelle eine Liste mit den häufigsten Fragen deiner Kunden oder Gäste, sowohl allgemeine als auch spezifischere nach bestimmten Produkten oder Dienstleistungen.
Meine Kunden sind beispielsweise daran interessiert:
(Warum) brauche ich einen Redaktionsplan?
Welche Art von Inhalten sollte ich erstellen für mein Unternehmen?
Wie bringe ich (mehr) Struktur in mein Content Marketing?
Wie lang im voraus sollte ich meinen Inhalt planen?
Wie flexibel darf mein Redaktionsplan sein, was ist mit spontanen Einfällen?
Beantworte jede dieser Fragen jeweils in einem eigenen Blogartikel.
Methode 2:
Erstelle Content für jede einzelne Stufe der Kundenreise – von Inhalt, mit dem (potenzielle) Kunden auf dich aufmerksam werden über Beiträge, die ein Problem lösen bis hin zu verkaufenden Texten.
Es gibt keine Regeln, wie viel von jedem Content-Typ du brauchst. Das hängt davon ab, was du mit deinem Unternehmen anbietest und wann.
In jedem Fall solltest du mehrere Wochen vor dem eigentlichen Verkauf mit entsprechendem Content starten.
Beispiele für die einzelnen Stufen der Kundenreise:
- Aufmerksam machen: Beiträge sprechen ein Problem oder einen Wunsch der potenziellen Kunden an (z.B. Mit Hund ins Restaurant?)
- Problem lösen: „10 Gründe für XY …“ hilft Kunden, sich zu entscheiden (z.B. Luxus-Urlaub auf dem Campingplatz)
- Verkaufen: konkretes Angebot (Reise, Event usw.)
To do:
Wähle aus den gesammelten Jahresthemen 24 Ideen aus und erstelle eine Liste von 6 Hauptthemen pro Quartal.
#7 Zeit sparen durch Mehrfachverwertung
So, die Themen-Basis steht und du kannst nun die einzelnen Monate und Wochen planen.
Jetzt kommt die Mehrfachverwertung ins Spiel. Überleg mal, wie sich die einzelnen Artikel noch weiter herunter brechen lassen.
- Infografiken: Einfach zu erstellen sind Infografiken, die den Inhalt eines Blogartikels grafisch darstellen. Ein einfach zu bedienendes Tool ist Canva (www.canva.com). Mit Hilfe von Vorlagen kannst du ganz ohne Vorkenntnisse in wenigen Minuten Grafiken, Social-Media-Posts und Pinterest-Pins erstellen.
- Foto + Teaser: Bilder funktionieren besser als Text: Poste zwischendurch auch mal einfach nur ein Foto mit passender Bildunterschrift auf Facebook.
- Video: Kaum ein anderes Format bekommt derzeit eine größere Reichweite als Videos.
- Zitate: Eine zentrale Aussage lässt sich gut als Zitat posten und lädt zum Teilen ein.
- Umfrage: Frage die Leser nach Ihrer Meinung zu bestimmten Aspekten des Artikels.
- Checkliste: Checklisten sind sehr beliebt, werden gern geteilt und lasen sich einfach erstellen.
Mit diesem Themenpool hast du nun ausreichend „Stoff“ für jede Woche und du kannst ganz entspannt ins Umsetzen kommen. Wie viel Vorlauf für dich Sinn macht, musst du ausprobieren. Ich empfehle, beim Bloggen immer für mindestens einen Monat im Voraus zu produzieren, bei Social Media ein bis zwei Wochen.
Klingt zu viel? Keine Sorge, du brauchst nicht jeden Tag posten, nur regelmäßig. Scheue dich auch nicht davor, Beiträge mehrfach zu posten. Solltest du sogar tun: drei, vier oder fünf Mal ist absolut in Ordnung. Davon wird keiner genervt sein, denn niemand sieht alles in seiner Timeline.
Ich handhabe es so:
Sobald ein Blogartikel online ist, erstelle ich drei verschiedene Teaser (kurze Zusammenfassungen) mit möglichst unterschiedlichen Fotos. Bei Twitter, Facebook und LinkedIn kündige ich den Artikel am selben Tag, am Folgetag sowie nach einer Woche an. Ein weiteres Mal nach einem Monat. Bei den Uhrzeiten variiere ich, damit möglichst viele meiner Follower die Posts sehen. Auch für Pinterest verwende ich mehrere Pins, die ich zeitversetzt pinne.
To do:
Überlege dir zu jedem Blogartikel mindestens vier verschiedene Varianten, wie du diesen mehrfach verwerten kannst.
Hier kannst du dir meine praktische Content-Planungs-Vorlage gratis downloaden.